Der Ausflug von Frau Eberli ins Paradies zu ihren Lieblingstieren, den Pferden
Die Mutter von Frau Eberli erzählt, dass ihre Tochter, die an einer schweren neurologischen Erkrankung leidet, schon als kleines Kind sehr tierlieb war. Schon als Zehnjährige hatte sie keine Scheu vor grossen Pferden und konnte schon sehr gut reiten. Sie kam auch mit schwierigen Pferden zurecht. Frau Eberli war ein mutiges Kind voller Lebensfreude und Tatendrang.
Text von unserer Mitarbeiterin L. Schirtz
Schon am frühen Morgen strahlte Frau Eberli, und ihre Augen leuchteten, als ich ihr mitteilte, dass sie mit mir und ihrer Mutter heute einen Ausflug machen wird, und zwar zu Lilly, einem Therapiepferd. Am Nachmittag wurden wir vom Fahrer des Weder Taxi abgeholt. Die Fahrt ging durch die Stadt, an den Rhein, über die Feuerthaler Brücke und schliesslich Richtung Paradies.
Das Gehöft liegt im Grünen, eingebettet hinter der Klosterkirche im Alt Paradies. Dort angekommen, wurden wir von einer sehr netten Frau empfangen. Sie begleitete uns den Nachmittag über und war die Verbindung zwischen Frau Eberli und Lilly, einer zwanzig Jahre alten Stute. Unsere Bewohnerin nahm wahr, wie Lilly auf sie zukam.
Zuerst schien Frau Eberli zurückhaltend und zögerlich. Doch das Pferd zeigte ihr ruhiges Wesen und so entwickelte sich eine beruhigende Atmosphäre. Frau Eberli schien zusehends entspannter. Es schien, als hielten Lilly und sie Zwiesprache.
Glücksmomente
Ein Glücksmoment voller Geborgenheit. Ich konnte die Hand von Frau Eberli zu den Nüstern des Pferdes führen, damit sie dessen Atem spüren konnte. Frau Eberli schien sich sicher zu fühlen. So war es möglich, dass sie die Stirnhaare von Lilly streicheln konnte und spüren, wie sich ihr Fell anfühlt. Sie konnte auch den Geruch des Pferdes wahrnehmen, was wohl Erinnerungen in ihr weckte. Ich konnte viele Gefühle bei Frau Eberli erahnen. Ihre Mimik widerspiegelte die vielen Eindrücke, sie staunte, lächelte und weinte. Ihre Mutter und ich konnten ihr die Fürsorge und Geborgenheit geben, damit sie diesen Moment in der Natur mit ihren Lieblingstieren erleben konnte.
Beim Rundgang durch den Garten entdeckten wir die ersten Veilchen und Blüten und besuchten noch die zwei anderen Pferde des Gehöfts. Wir wurden schliesslich vom Taxi wieder zurück ins Schönbühl gefahren und beendeten den Nachmittag mit Kaffee und Kuchen. Frau Eberli schien zwar müde, jedoch entspannt zu sein. Mir hat dieser Nachmittag viel Freude bereitet.
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